Letter 4477: Difference between revisions

Tchaikovsky Research
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Latest revision as of 13:50, 12 July 2022

Date 22 September/4 October 1891
Addressed to Sophie Menter
Where written Maydanovo
Language Russian
Autograph Location New York (USA): The Morgan Library and Museum (Morgan collection)
Publication П. И. Чайковский. Полное собрание сочинений, том XVI-А (1976), p. 210–211

Text and Translation

German text
(original)
English translation
By Brett Langston
22 Sept[ember]/4 Oct[ober] 1891
Klin, bei Moskau

Liebe, gute, hochgeehrte Sophia Ossipovna!

Endlich habe ich von Pollini Nachrichten und zwar traurige (dass heist traurige für mich), weil ich sehe jetzt, dass ich nach Itter nicht gehen kann!!! Pollini hat seine Pläne verändert; Sie erinnern sich vielleicht, dass er im September oder October die «Pique-Dame» in Hamburg vorstellen wollte. Jetzt hat er die Überzeugung erworben, dass für ihn und für mich wird es vorteilhafter sein, wenn er mit «Oneguine» in Deutschland anfängt. Da aber das Notenmaterial von dieser Oper nicht fertig ist, so bittet er mich, ich soll im Januar nach Hamburg kommen, und verspricht, dass nicht später wie Ende Januar die erste Vorstellung stattfinden wird. Also nach Hamburg gehe ich jetzt nicht. In derselben Zeit hat die Moskauer Direction beschlossen die «Pique-Dame» den 20-ten October zum ersten Mai zu geben und werden die Proben schon bald anfangen. Ich habe also nicht mehr Zeit, um Sie zu besuchen. Ich bin sehr unglücklich, dass ich mein Versprechen nicht halten kann, und fürchte sehr, dass Sie sich ärgern werden. Ich stelle mich auf die Knie und bitte um Verzeihung. Es wäre für mich ungeheuer angenehm einige Wochen oder wenigstens einige Tage bei Ihnen zu bleiben, — aber im Sommer war es unmöglich wegen meiner Arbeiten und jetzt ist es noch unmöglicher geworden. Ich gebe Ihnen meinen Ehrenwort, dass, wenn Sie, bis die künftigen sommersaison Itter noch nicht verkaufen werden, so komme ich! Was werden Sie jetzt machen? Wie lange bleiben Sie noch in Itter? Wo werde ich das Vergnügen haben Sie zu sehen? Gehen Sie nach Russland oder die Russophobie des Herrn Sapellnikoff ist so stark geworden, dass Sie auch an dieser Krankheit zu leiden angefangen haben? Meine Pläne sind folgende: jetzt, so lange die Proben der «Pique-Dame» in Moskau noch nicht angefangen haben, — bleibe ich im Maïdanowo; dann im November muss ich in Petersburg und Moskau Konzerte dirigiren; in Dezember werde ich warscheinlich hier sein und meine neue Oper instrumentiren. Im Januar gehe ich nach Ausland. Ist sehr möglich, dass wieder in Paris concertiren werde. America habe ich aufgesagt.

Ich küsse Ihre liebe Hände und bitte um Gotteswillen mich zu verzeihen. Erbarmen, Erbarmen!

Ihr treuer und ergebenster Freund,

P. Tschaikovsky

22 September/4 October 1891
Klin, near Moscow

Dear, good, highly respected Sofiya Osipovna!

I finally have news from Pollini, and it is sad indeed (sad for me, that is), because I see now that I cannot go Itter!!! Pollini has changed his plans; you may remember that he wanted to introduce "The Queen of Spades" to Hamburg in September or October. Now he has become convinced that it will be more advantageous for us both if we start off with "Onegin" in Germany. But as the materials for this opera are not yet ready, he's asking me to come to Hamburg in January, and promises that the first performance won't take place later than the end of January. And so I'm not going to Hamburg now. At the same time, the Moscow Directorate have decided to put on "The Queen of Spades" from 20th October until the first of May, and the rehearsals will begin soon. So I no longer have the time to visit you. I am very unhappy that I cannot keep my promise, and very afraid that you will be angry. I kneel before you and beg your forgiveness. It would be extremely pleasant for me to stay with you for a few weeks, or at least a few days — but it was impossible in the summer because of my work, and now it has become even more impossible. I give you my word of honour that if you haven't sold Itter before the next summer season, then I shall come! What are you going to do now? How long are you intending to stay in Itter? Where will I have the pleasure of seeing you? Are you going to Russia, or has Mr Sapelnikovs russophobia become so intense that you have also become afflicted by this disease? My plans are now as follows: until the rehearsals of "The Queen of Spades" have started, I shall be remaining at Maydanovo; then in November I have to conduct concerts in Petersburg and Moscow; in December I'll probably be here orchestrating my new opera. In January I'm going abroad. It's quite possible that there will be more concerts in Paris. I've given up on America.

I kiss your dear hands and ask you for God's sake to forgive me. Mercy, mercy!

Your loyal and devoted friend,

P. Tchaikovsky